Wellness oder intensives Training? Geht es um Entspannung, Wohlfühlen oder darum endlich einmal wieder für sich selbst Zeit zu haben ? Es gibt sehr viele verschiedene Ansätze und Ausrichtungen. Es gibt schon allein gemäß den unterschiedlichen Yogastilen unterschiedliche Vorstellungen davon, was denn das Ziel eines Yogawochenendes sein soll.

Die Angebote unterscheiden sich großflächig. Deshalb ist es sehr wichtig dich gut über das Angebot zu informieren, wenn du die Anbieter noch nicht kennst. Und für dich zu klären was du mit einem Yogawochenende für dich erreichen möchtest. Hier ein paar unserer Erfahrungswerte für dich:

1. ES GIBT RAUM FÜR ALLE ERFAHRUNGEN

Du bekommst was du brauchst, nicht was du willst! Vielleicht glaubst du, du bist gestresst und erwartest Entspannung. Yoga ist ein ganzes System und spielt gleichzeitig auf allen Ebenen der menschlichen Existenz. Körperlich, bis tief in die unterschiedlichen Strukturen hinein, und zeitgleich auf der mental/ emotionalen, sowie auf der energetischen Ebene. Diese gleichzeitige Auswirkung ist ein Phänomen, das Yoga zu etwas wirklich Eindrücklichem macht. Zu etwas zutiefst Regulierendem. Diese Regulation wirkt „retard“. Das heißt, die Wirkung entfaltet sich in der Weise und dort wo es am meisten Sinn macht. Hier ein Beispiel: nach Yogaerfahrung ist eine Yogapraktizierende sehr müde, obwohl sie doch eigentlich eine belebende und vitalisierende Wirkung erwartete, wie sie sehr oft beobachtet wird. Diese Lady hatte über längere Zeit wenig geschlafen und der Organismus schien sich schon „daran gewöhnt“ zu haben, da es sich „normal“ anfühlte. D.h hier wurde eine tiefe Regulation eingeleitet. Und manchmal scheint das „überraschend. “ Ein Yogaretreat sollte Raum für diese individuellen Erfahrungen lassen, denn nicht jede Person reagiert auf die gemeinsam ausgeführten Übungen gleich.

Auch auf der Ebene der Gefühle sind wir alle sehr unterschiedlich. Auch auf dieser Ebene kann es sein, dass die Teilnehmenden unterschiedlich reagieren. Je nach dem, ob sie mitgehen können mit einer Ausrichtung in Wohlbefinden oder ob zunächst noch Gefühle hochschwappen. Ein Yogaretreat ist keine Psychotherapie. Es geht darum, dass die Dinge, die da sind Platz haben. In der Kombination mit dem ganzen Übungsspektrum kann dadurch eine tiefe Regulation stattfinden. Gefühle, die lästig sind und an uns kleben, obwohl wir sie leid sind, das kennen wir vielleicht alle. Wenn wir jedoch Raum lassen und diese Alltags- Gefühle ( Achtung traumatisch begründete Gefühle sind hiermit nicht gemeint- sie brauchen einen speziellen, richtigen Moment und Rahmen) bewusst durch uns durchfließen lassen können, also nicht in Widerstand mit ihnen sind, dann ziehen sie weiter und „kleben“ nicht und hinterlassen keine Überzeugung, Annahmen und Rückschlüsse, die auf Identifikationen mit ihnen beruhen. ( Bsp. “ ich fühle mich nicht gesehen“- „ich bin nicht wertvoll und nicht gewünscht“) Ein Retreat- Wochenende als Raum für individuelle Erfahrungen.

2. DAS WAS WIRKT IST DIE PRAXIS

Yoga ist ein Weg der Erfahrung, nicht des darüber Lesens, Diskutierens und Vergleichens. Die Wirkung wird durch das Tun in Bewegung gebracht. Im wahrsten Sinn durch Bewegung in Bewegung gebracht. Manchmal meldet sich der Verstand mit einer direkten Bewertung oder Einordnung: diese Übungen mag ich, diese mag ich nicht. Das kann ich, das kann ich nicht. Die Kunst, die Wirkungsebene zur Entfaltung zu bringen ist, dich wirklich ohne „Verstandes- Kommentar“ darauf einzulassen und in tiefer Übereinstimmung mit den Möglichkeiten des Körpers zu sein, nicht mit dem Verstand. Ein wenig wie ein Spiel eines Kindes. Ohne Vergleiche. Ohne Wertung. Mit einem Gefühl, dass alles noch mal neu möglich ist. Mit dieser Absicht kannst du die Wirksamkeit deiner Praxis ihr überlassen ohne vorher schon zu bewerten. Lass dich überraschen!

3. DIE GRUPPE- EIN RÜCKENWIND

Wir sind keine Einzelwesen, auch wenn wir manchmal die „Vereinzelung“ lieben und auch brauchen, nimmt unsere energetische Ausrichtung andere Ausrichtungen wahr und ist in der Lage mit einzuschwingen. Manchmal würden wir das gerne abblocken, zum Beispiel wenn jemand sehr wütend, sehr niedergeschlagen o.ä. ist und diese Identifikation annimmt, kann das „abfärben“, wenn wir nicht präsent sind. Im günstigsten Fall jedoch kann dich die Konzentration einer Gruppe „halten“. Das bedeutet, dass, wenn du aus deiner Konzentration „herausfällst“ du sehr leicht wieder hineinfinden kannst, wenn die Gruppe die Ausrichtung hält. Ein beeindruckendes Phänomen ist es, im Üben innerhalb einer Gruppe, dass es sein kann, dass du Übungen praktizieren kannst, die dir zuhause schwerer fallen. ( bis zu einem gewissen Grad) Es ist, als ob die Bewegung der Gruppe deine Bewegungen wie eine Welle „tragen“ kann. Dazu braucht es viel Vertrauen innerhalb der Gruppe und eine wohlwollende Verbundenheit.

4. ZUSAMMEN UND DOCH FÜR DICH

Kennst du, dass du in einer Gruppe viel mehr die anderen wahrnimmst als dich selbst? Oder nur dich selbst und nicht viel von den anderen mitbekommst? Beides kann sehr anstrengend sein. Ein Yoga – Retreat bietet eine großartige Spielwiese, deine Aufmerksamkeit, sowohl bei dir als auch zum Teil bei der Gruppe zu haben. Es ist eine Form von Präsenz und Wach -sein, die auch die Umgebung mit einbezieht. Ein wenig wie ein Tier, das mit seinem Fell die Windbewegungen abcheckt und trotzdem tief in sich zuhause ist. Wenn die Balance von Aufmerksamkeit im Außen und bei uns selbst ( nicht unbedingt zu gleichen Teilen) gegeben ist kann das ein Gefühl von tiefer Ordnung auslösen. Da wir uns während eines Yoga – Retreats im besten Fall in Achtsamkeit und Aufmerksamkeit bewegen, bietet es dir eine sensationelle Möglichkeit, das „Zusammen“ und das „für dich“, auszuloten. Du kannst gleichzeitig präsent und wach in dir und Teil des Ganzen sein. Und im selben Moment bist du für die anderen das Ganze. Dazuzugehören und Teil eines Ganzen zu sein ist ein tief verankertes Bedürfnis in uns Menschen. Es stammt noch aus der Zeit, in der wir ohne die Gruppe nicht überleben konnten. Heute sind wir viel mehr Individuen und doch ist bis heute diese Zugehörigkeit wie ein „warmer Mantel“. Dieser warme Mantel ergibt sich aus der Verbundenheit der Essenzebene, die wir alle sind. Nicht misszuverstehen mit dem passiven Übernehmen, der Schwingungsfrequenz und Ausrichtung, die nicht deine ist, aus Unachtsamkeit. Deine Schwingungsfrequenz ist deine Wahl. Mit was du dich identifizierst und die daraus resultierenden Annahmen sind immer deine Sache. Deine Verantwortung. Deine Power.

5. HERAUSTRETEN AUS DEM TÄGLICHEN – EINTRETEN IN EIN SADHANA

Um diese neue Wahl, deine Identifikation, zu treffen ist ein Heraustreten aus dem Täglichen unschätzbar wertvoll. Entweder an einen anderen Ort, oder in einen anderen Rhythmus. Und natürlich in eine Schwingungsfrequenz in der du neu wählen kannst. Dieses „Heraustreten“ bietet eine Plattform, das einem „Reset“ nahe kommt. Automatismen und Gewohnheiten können uns zwar unterstützen, aber sie verleiten auch in eine seichte Plantschbecken- Mentalität wenn wir sie nie hinterfragen. Diese Überprüfung der Ausrichtung kann pure Erfrischung sein. Gewohnheitsmäßige Art und Weise des Denkens und der Emotionen können sich vollkommen „normal“ anfühlen, obwohl sie uns evtl gar nicht, oder nicht mehr, wohlgesonnen sind. So zum Beispiel Dauer- Sorgen, Dauer- Empörung, Dauer- Schuldzuweisung, Dauer- „Opferitis……die letztlich eine Schwingungsfrequenz auslösen, die weitere, solch schwächenden Identifikationen gebiert. Wenn ein Yoga- Retreat mit gemeinsamer Konzentration und Achtsamkeit, den Raum geben und halten kann, entsteht Freiraum, in dem veraltete Überzeugungen und nicht unterstützende Identifikationen ihren Sog verlieren und du neu wählen kannst. Der beste neue Keimling gedeiht allerdings nicht wenn er auf Asphalt geworfen wird. Jeder neue Samen braucht fruchtbaren Boden, Wasser und Licht.

6. KONTINUITÄT- DISZIPLIN- ABSICHT

Es entsteht durch das kontinuierliche Tun ein energetisches Feld. Du kannst es dir so vorstellen, in unseren Yogawochenenden treffen wir uns an einem ganzen Tag 4 x auf der Yogamatte. Das würdest du zuhause so wahrscheinlich nicht machen. Ich auch nicht! Das ist das Wesen eines Sadhanas. Einer Phase, in der du heraustrittst aus dem Gewöhnlichen um ein „Reset“ zu machen und neu zu wählen. Wir geben also der Übungspraxis die Möglichkeit die Wirkungsebene zu entfalten, jenseits von unseren Erwartungen, die ja dem alten Denken und Erwartung noch vor dem „Reset“ entsprechen. Das Tun an sich, und auch das Sein in der Natur, entwickelt eine Reaktion im energetischen Feld, das an sich regulierend wirkt. Es braucht dazu eine gewisse Kontinuität, jenseits von „ich mag, oder ich mag nicht“. Du gibst deine Reaktion an dein Üben ab. Im Üben selbst nutzt du Konzentration, Achtsamkeit und Gewahrsein und agierst dadurch aus einer Frequenz, die aus deinem SO SEIN aus deiner Essenzebene entspringt und von dort kannst du neu wählen. Das gemeinsame SEIN der Gruppe in dieser Konzentration ( in der Yogaphilosophie Dharana ) genannt unterstützt im Besten Falle jede einzelne Person. Es ist die Aufgabe der Leitung des Sadhanas einen Rahmen zu kreieren, in dem die Qualität dieser Frequenz aufrecht erhalten werden kann. Die Wirkungsebene allerdings, wird aus der Ebene der reinen Essenz, in der sich auch die Leitung des Sadhanas, gemeinsam mit den Teilnehmenden, in unterschiedlichen Rollen zwar, aber doch aus demselben SEIN heraus, geboren.

7. DAS REINE SEIN- WÄHLE NEU

Unser Gehirn plappert und plappert, sortiert Erfahrungen und Eindrücke ein, filtert und vereinfacht. Es kreiert Rückschlüsse und Annahmen. In unserem persönlichen Alltagsgeschehen ist es ausgeprochen schwierig einmal wieder andere Rückschlüsse zu ziehen. Zum Beispiel: jetzt in diesem Moment bereits in Schönheit, Stimmigkeit und Wohlgefühl zu sein? Unabhängig von dem was du um dich herum siehst und wie du dich bisher wahrgenommen hast? Unabhängig davon was du sonst alles an dir und anderen auszusetzen hast? Diese Form von Stimmigkeit entspringt aus der perfekten inneren Ordnung, aus dem reinen Sein, das wir alle in jedem Moment auch sind. An dem Punkt, bzw in diesem, deinem Feld brauchst du nicht alles glauben was du denkst und bist selbst ermächtigt neu zu wählen mit was du dich identifizierst. Aus meiner Sicht ist das das Wesen und der Weg von Yoga, für jeden möglich, weil auch du immer schon diese Stimmigkeit warst und sein wirst. Lass dich wieder erinnern.

Ich hoffe ich konnte dir ein paar Kriterien aus unseren Erfahrungen mitgeben, mit denen du dein nächstes Sadhana, dein Yogaretreat auswählen kannst. Und mit denen du für deine eigenen Erwartungen und deine Ausrichtung Klarheit gewinnen kannst. Wenn dich unsere Yogaretreat Wochenenden interessieren dann melde dich gerne bei mir. Alle Infos auf meiner Webseite.

herzlichst Marietta